Rechtstheoretische Privataufführungen

Nach mehreren turbulenten Aufführungen von Werken von Mitgliedern der Wiener Schule beschloss der Komponist Arnold Schönberg, auf die weitere öffentliche Aufführung moderner Musik zu verzichten. Er zog sich aus dem Konzertbetrieb zurück und gründete stattdessen den Verein für musikalische Privataufführungen, der nur für eine begrenzte Anzahl von Jahren (1918-1921) die Basis für die Aufführung zeitgenössischer Musik bildete. Auch ältere Werke wurden gespielt, allerdings in einer dem Kammermusikformat angepassten Form.

In diesem Geiste organisiere ich Zusammenkünfte von jüngeren Wissenschaftlern, um die laufenden Arbeiten in einer kleinen Gruppe von Eingeweihten zu diskutieren. Die Diskussionen folgen in etwa der Struktur des berühmten Iowa Writers Workshop: Alle Teilnehmer müssen die Arbeit im Voraus gelesen haben. In der ersten Runde muss jeder eine Zusammenfassung dessen geben, was er für die Hauptaussage des Papiers hält; in der zweiten Runde führt die Gruppe eine kritische Diskussion über die Aussagen der Autoren.

In Anlehnung an Schönbergs Beispiel habe ich beschlossen, diese Veranstaltungen Rechtstheoretische Privataufführungen zu nennen. Die Teilnahme ist nur auf Einladung möglich.