Rechtstheorie

Juristische Experten behaupten zu wissen, was das Recht ist. Die Rechtstheorie untersucht, ob diesbezügliche Erkenntnisansprüche auch gerechtfertigt sind.

Als Disziplin entsteht sie nicht zufällig in dem Moment, da das Selbstvertrauen von Rechtswissenschaft und juristischer Praxis erschüttert wird. Die damit verbundene Krise setzt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein und dauert bis heute fort.

In meinen Arbeiten untersuche ich, wie wichtige Strömungen der Rechtstheorie – wie der amerikanische Rechtsrealismus, der moderne Rechtspositivismus, die soziologische Systemtheorie, der Institutionalismus oder die kritische Rechtswissenschaft – in ein Tauziehen um die legitimen Ansprüche rechtlichen Wissens verwickelt sind. Ich versuche, einen Ausweg aus den anhaltenden Problemlagen zu finden und schlage eine neue Perspektive auf die Rechtsquellen vor. Zugegebenermaßen erinnert das, wofür ich eintrete, an etwas, das im 19. Jahrhundert unter dem Banner „Konstruktivismus“ segelte.

Leseprobe:

Was ist nachpositivistisches Rechtsdenken?